Kommunale Information: Chlorothalonil im Trinkwasser


Massnahmen wirken – Wir wollen reines Wasser einschenken
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Seit dem Verbot von Chlorothalonil sind sämtliche Abbauprodukte davon relevant und unterliegen somit demselben tiefen Grenzwert wie zuvor bereits die Sulfonsäure R417888. Wir berichteten damals im Kurier. Seither belastet vor allem ein Abbaupro-dukt – das sogenannte R471811 – das Trinkwasser in Wangen-Brüttisellen. Die gute Nachricht: Das Kantonale Labor Zürich hält fest, dass das Trinkwasser bei uns «bedenkenlos konsumiert» werden kann.

Die Werke Wangen-Brüttisellen sehen es als Aufgabe, unseren Wasserbezügern reines Wasser einzuschenken. Deshalb informieren wir, in Absprache mit unserer Gruppenwasserversorgung Lattenbuck, weiterhin transparent über die Situation in unserer Gemeinde.

Abbauprodukte des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil sind im Grundwasser des Schweizer Mittellandes überall dort nachweisbar, wo intensiv Landwirtschaft betrieben wird. Ende 2019 setzte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) den erlaubten Höchstwert im Trinkwasser von Chlorothalonil herab. Seither ist die Konzentration von R471811 in unserem Trinkwasser teilweise zu hoch.

Der zulässige Grenzwert liegt heute bei 10 Millionstel-Teilen eines Grammes (0.1μg) – pro Liter Wasser.

Bei der Senkung des Grenzwertes handelt sich um eine Vorsorgemassnahme. Das BLV kann nicht beweisen, dass gewisse Abbauprodukte völlig unbedenklich sind. Gleichzeitig fehlen aber auch Studien, die nachweisen, dass die Chlorothalonil-Abbauprodukte krebserregend sind. Aus diesem Grund verbot das Bundesverwaltungsgericht Ende August 2020 dem Bund bis auf weiteres die Aussage, Chlorothalonil „als wahrscheinlich krebserregend“ zu bezeichnen.

Aufgrund der neuen Bewertung haben wir uns als Wasserversorger mit verschiedenen Messungen ein Bild über die lokale Situation verschafft. Erfreulicherweise zeigten Untersuchungen: Einzig das erwähnte Produkt R471811 von Chlorothalonil überschreitet in unserer Gemeinde noch den Grenzwert im Trinkwasser. Diese Überschreitung ist allerdings nicht gleichzusetzen mit einer akuten Gesundheitsgefährdung beim Genuss des Lebenselixiers. Je nach Entnahmeort fällt das Messergebnis in Wangen-Brüttisellen leicht unterschiedlich aus. Ferner unterliegen die Proben Aufgrund des Messverfahrens der akkreditierten Labore in diesem tiefen Messbereich gewissen Toleranzen.

• Messungen ergaben in Brüttisellen 0.283μg/L und in Wangen 0.259μg/L.

Ein Stoff, der wie Chlorothalonil rund 50 Jahre in der Landwirtschaft im Einsatz war, verschwindet nicht plötzlich. Aber mit dem landesweiten Chlorothalonil-Verbot, das seit dem 1. Januar 2020 gilt, werden die Chlorothalonil-Abbaustoffe im Grundwasser zurückgehen. Unser Wasserlieferant, die Gruppenwasserversorgung Lattenbuck (GWL), traf bereits Ende August 2019 Sofortmassnahmen zur Senkung der Trinkwasser-Belastung:

• Ausserbetriebnahme von zwei Grundwasserpumpwerken
• Verdünnung der Konzentration durch Zuführung von unbelastetem Grundwasser (Fremdbezug) ins Wassernetz – täglich rund 8‘000 Kubikmeter

Unsere Gruppenwasserversorgung ist bestrebt, die Belastung von R471811 mit den erwähnten Massnahmen in den Verbandsgemeinden so tief wie nur möglich zu halten, zu überwachen und weiter zu optimieren. Unser Werk nimmt die Trinkwasser-Belastung sehr ernst. Das sind wir unseren Wasserbezügern schuldig. Das Kantonale Labor plant noch in diesem Monat, über die Messergebnisse im Kanton Zürich öffentlich zu informieren.

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen.

Falls Sie Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

11.09.2020 // Werke Wangen-Brüttisellen